von Günther Möller
Puccini setzt in seiner Oper “SUOR ANGELICA” die sogenannten Tavolette ein. Tavolette (Plural) steht in der italienischen Sprache für “kleine Brettchen”. Nachdem Puccini diesen Begriff ganz selbstverständlich verwendet, ohne ihn in der Partitur näher zu beschreiben, ist davon auszugehen, dass die besagten Brettchen auch zur Zeit der Uraufführung 1918 zumindest in italienischen Klöstern bekannt und in der Verwendung gebräuchlich waren.
Wahrscheinlich handelt es sich um ein hölzernes “Signal”-Instrument, dessen Ursprung in einem “Semanterium” liegen kann, welches aus der antiken griechisch-orthodoxen Kirche stammt und zu religiösen Riten diente. (Anhang 2) Mit einem ähnlichen, allerdings wesentlich verkleinerten Instrument, werden vielleicht auch heute noch die Ordensschwestern in manchen Klöstern zu bestimmten liturgischen Abläufen aufgerufen.
Unter dem Begriff Tavolette, existiert auch ein kleines Brett mit Handgriff, auf das durch Schleuderbewegung ein kleines Holzhämmerchen auf das Brett schlägt. (Anhang 6). Eine solche "Matraca" ist in Spanien und Italien bekannt und wird dort zu religiösen Festen wie Ostern eingesetzt. Es ist ein sehr einfaches Instrument, dessen einziger Zweck es ist, ausschließlich Lärm zu erzeugen.